Bürgerversammlung in Vachendorf: Gemeinde investiert in Infrastruktur und Zusammenhalt

,

Am Freitag, den 8. November, fand die jährliche Bürgerversammlung im Haus der Vereine in Vachendorf statt. Bürgermeister Rainer Schroll informierte die Bürger über den aktuellen Stand der Gemeindefinanzen, laufende Projekte und kommende Herausforderungen. Der schuldenfreie Haushalt, die Förderung der Feuerwehr und Vereine sowie Pläne für Schulhausanbau, Straßenbau und Breitband-Ausbau waren zentrale Themen des Abends. Neben Schrolls Bericht standen auch Bürgeranfragen zur Verkehrssituation und zur Einrichtung von Ladesäulen im Fokus.

Haushalt und Finanzen: Solide Rücklagen, keine Schulden

Bürgermeister Schroll eröffnete die Versammlung mit einem Überblick über den Haushalt der Gemeinde. Er berichtete stolz, dass Vachendorf schuldenfrei ist und über Rücklagen von 2,3 Millionen Euro verfügt. Die geplanten Änderungen bei den Grundsteuern könnten zu unterschiedlichen Belastungen führen, erläuterte er, da einige Bürger künftig mit höheren, andere mit niedrigeren Zahlungen rechnen müssen.

Unterstützung für Feuerwehr und Vereine

Ein besonderes Augenmerk legte Schroll auf die örtliche Feuerwehr, die er für ihre Einsätze und Nachwuchsarbeit lobte. Er zeigte Fotos vergangener Einsätze und bedankte sich bei der Kirchenverwaltung für die Bereitstellung einer Umkleidekabine am Feuerwehrhaus. Auch das im letzten Jahr gefeierte Gründungsfest der Feuerwehr fand Erwähnung. Zudem hob er die ehrenamtliche Unterstützung für den Vereinsstadel hervor, die half, die Kosten im Rahmen zu halten. „Vereine sind wichtig für das Dorfleben“, betonte Schroll und versprach, sich weiterhin für sie einzusetzen.

Straßenbau und Sanierungen im Fokus

Der Ausbau der Infrastruktur ist ein weiterer Schwerpunkt der Gemeinde. Bürgermeister Schroll berichtete über die kürzlich asphaltierte Straße nach Schlecht und die laufende Sanierung des Rathauses, die gute Fortschritte mache. Auch die Instandhaltung anderer Straßen und Gehwege soll fortgesetzt werden, um den Bewohnern eine sichere und intakte Infrastruktur zu bieten.

Zukunft des Schwimmbads

Das Schwimmbad in Vachendorf bleibt ein Diskussionsthema. Bürgermeister Schroll lobte den Einsatz von Franz Zeilinger und der Gemeindearbeiter, die trotz veralteter Technik das Wasser in guter Qualität halten. Zukünftig soll das Schwimmbadwasser in Trinkwasserqualität von der Mühlener Gruppe bezogen werden, da der alte Hochbehälter aufgrund neuer Auflagen seitens des Landratsamts nach Auffassung des Gemeinderats nicht mehr nutzbar ist. Eine Generalüberholung des Schwimmbads wird geprüft, doch die langfristige Zukunft bleibt ungewiss.

Breitband und Deponie-Entlastung als Erfolge

Der Breitband-Ausbau kommt planmäßig voran und bietet den Bürgern schnelleres Internet, wobei exponierte Lagen wie Alferting, Stocka oder der Türlberg aus Kostengründen problematisch seien. Ein weiterer Erfolg: Die alte Mülldeponie in Spielwang wurde aus dem Belastungskataster entlassen, sodass der Gemeinde keine zusätzlichen Kosten für eventuelle Sanierungen entstehen.

Neue Topothek zur Dorfgeschichte

Jochen Nistler, der neue Topothekar, stellte die Vachendorfer Topothek vor – ein digitales Archiv für historische Fotos und Dokumente. Er rief die Bürger und Vereine auf, zur Sammlung beizutragen, um die Geschichte des Dorfes zu dokumentieren und für kommende Generationen festzuhalten.

Bürgermeister Schroll wird Schirmherr bei der 105-Jahrfeier des GTEV Edelweiß

Die Vachendorfer Trachtler nutzten die Bürgerversammlung als Gelegenheit, dem Bürgermeister die Schirmherrschaft für das Jubiläum im kommenden Jahr anzutragen. Dieser fühlte sich geehrt und nahm die Schirmherrschaft gerne an. Der Trachtenverein holt 2025 das 100-jährige Gründungsfest nach, welches 2020 coronabedingt ausfallen musste. Das erklärt die ungewöhnliche Jahreszahl 105.

Ortsheimatpflegerin plädiert für demokratische Kultur

Angelika Nistler bedankte sich bei allen, die sich für die Gemeinde einsetzen insbesondere auch bei den nicht namentlich genannten Bürgern. Das Gespräch miteinander, das Zuhören und Finden gemeinsamer Lösungen sei ein wesentliches Element der Demokratie, die es zu pflegen und schützen gelte.

Bürgerfragen: Schneeräumung, Verkehr und Ladesäulen

Die Bürger konnten auch ihre Anliegen und Fragen vorbringen. Ein Anwohner der Spielwanger Straße erkundigte sich nach einem gemeindlichen Schneeräumdienst, da viele Anwohner altersbedingt Schwierigkeiten mit dem Winterdienst haben. Bürgermeister Schroll sicherte zu, dass dies geprüft werde.

Die hohe Verkehrsdichte auf der Erlstätter Straße sorgte ebenfalls für Diskussionen. Eine Temporeduzierung auf 30 km/h wurde angeregt, doch da es sich um eine Kreisstraße handelt, ist die Gemeinde hierfür nicht zuständig. Schroll sicherte jedoch zu, den Beitritt zum Verkehrsüberwachungsverband Töging zu prüfen. Ein weiteres Anliegen betraf die Straße nach Mühlen, die von Autofahrern oft als Radweg genutzt wird und so verkehrsgefährliche Situationen schafft. Hier wurde angeregt, ein Schild „Radweg Ende“ anzubringen und außerdem die Einrichtung einer Schulbushaltestelle zu prüfen. Der Bau des Bushäuschens in Mühlen sei bereits beschlossen und im Gang, sagte der Bürgermeister.

Ein Bürger regte die Installation von E-Ladestationen im Ort an. Außerdem wurde nach dem Zeitplan für Hochwasserschutzmaßnahmen am Türlberg gefragt, zu dem Schroll jedoch keine genauen Angaben machen konnte, da dies nicht von der Gemeinde abhänge.

Zusammenarbeit und Dank an die Gemeinde

Am Ende der Versammlung bedankte sich der Gemeinderat beim Bürgermeister für die gute Zusammenarbeit. Auch die kommissarische Schulleiterin der Grundschule Vachendorf, Frau Namberger, lobte die Unterstützung der Gemeinde für die Schule. Ebenso sprachen auch Kirchenpfleger Franz Haberlander und Büchereileiterin Christa Schmid ihren Dank für die gute Zusammenarbeit und Unterstützung aus. Die Versammlung zeigte, dass die Gemeinde in verschiedenen Bereichen aktiv ist und auf die Zusammenarbeit mit den Bürgern setzt, um Vachendorf gemeinsam voranzubringen.