Feldpost Nr. 005 – Georg – München, 10. & 12. August 1914

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Absender: Georg
Empfänger: Seine Eltern
Ort: München
Kartentyp: Brief
Inhalt: Gesundheitszustand, Verzögerung des Abmarschs, Wachaufgaben, Nachfrage nach ausbleibender Antwort, Auflistung von Kameraden aus der Heimat


Feldpost 005 1
Feldpost 005 2

Originaltext des Briefes:

München, d. 10. Aug. 1914

Liebste Eltern,

teile mit, dass ich mich immer noch gesund in München befinde. Wir wissen auch noch nicht, wann wir fortkommen. Die 3. u. 4. Komp. geht wahrscheinlich am Dienstag ins Feld. Ich bin heute auf Wache, was jetzt bei dem Trubel nicht genaues ist.

Fortsetzung am 12. Aug.

Habt Ihr meine Karte nicht bekommen, daß Ihr nicht schreibt? Wie geht’s bei euch immer zu? Von den Vachendorfern weiß ich gar nichts. Der Pirkl Metzger ist in meinem Zimmer. Haumeier, Meier, von Seiboldsdorf u. Bergen. Damer Lois und Niedern Franzl sind auch bei meiner Komp.

Es grüßt euch alle von Herzen,

Georg.

Gruß an Baron und alle Bekannte.


Historische Einordnung & Anmerkungen:

Georg befindet sich weiterhin in München und wartet auf seinen Abmarsch. Die Unsicherheit über die nächsten Schritte ist groß. Während einige Kompanien bereits in den Krieg ziehen, bleibt er mit seiner Einheit vorerst zurück.

Der Brief zeigt auch die Bedeutung der Feldpost für die Soldaten. Die Tatsache, dass er sich wundert, warum seine Eltern nicht schreiben, zeigt, wie wichtig die Verbindung zur Heimat war.

Die Erwähnung von Kameraden aus der Umgebung macht deutlich, dass viele Soldaten aus denselben Ortschaften gemeinsam eingezogen wurden. Dies hatte den Vorteil, dass man sich im Kriegsalltag gegenseitig unterstützen konnte, bedeutete aber auch, dass ganze Dorfgemeinschaften betroffen waren, wenn Verluste eintraten.

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