Feldpost Nr. 006 – Georg – München, 18. August 1914

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Absender: Georg
Empfänger: Seine Eltern
Ort: München
Kartentyp: Postkarte
Inhalt: Erhalt des elterlichen Briefes, Interesse an landwirtschaftlichen Angelegenheiten, Ungewissheit über den Abmarsch, Frustration über Wachdienst, Versetzung in eine neue Kompanie


Feldpost 006 1

Originaltext der Postkarte:

München, den 18. Aug. 1914

Liebst Eltern,

Habe Euern Brief erhalten und daraus gesehen, dass Ihr mit Arbeit schon weit seid.

Habt Ihr das Pferd schon? Wie viel habt Ihr für den Rappen bekommen?

Wir wissen noch nicht, wann wir fortkommen, können noch wochenlang hier bleiben müssen. Wäre mir aber lieber, ich käme ins Feld, denn wir müssen immer Wach brummen.

Bin heute wieder versetzt worden. Adresse bleibt gleich, bloß Komp. heißt jetzt 4a.

Die herzlichsten Grüße

Georg


Historische Einordnung & Anmerkungen:

Georg wartet weiterhin in München auf seinen Kriegseinsatz. Während er in früheren Briefen noch hoffte, bald in den Krieg ziehen zu können, klingt hier bereits eine gewisse Frustration durch. Der ständige Wachdienst scheint ihn zu langweilen, und er hat bereits mehrere Versetzungen innerhalb der Garnison erlebt.

Besonders interessant ist seine Frage nach dem Pferd. Das zeigt, dass der Alltag der Familie in der Heimat für ihn weiterhin eine Rolle spielt. Möglicherweise musste das Pferd verkauft werden, um Geld für die Familie oder für den Krieg zu beschaffen.

Die Erwähnung der neuen Kompanie „4a“ deutet darauf hin, dass seine Einheit noch umstrukturiert wurde.

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