Vom Verbot zur Vereinskultur
Die Wurzeln des Trachtenvereins in Vachendorf reichen weit zurück. Schon im 19. Jahrhundert gab es erste Burschengruppen, doch nicht jeder war begeistert: 1831 wurde das Tragen von Federn und Gamsbärten verboten, weil es zu Raufereien führte. Auch der Pfarrer von Vachendorf sah 1896 in Trachtenvereinen eher eine Gefahr für die Jugend als eine kulturelle Bereicherung. Doch der Wunsch, Brauchtum zu pflegen, ließ sich nicht aufhalten.
Die Gründung 1920
Am 9. Mai 1920 wurde der GTEV “Edelweiß” offiziell gegründet. Die ersten Mitglieder waren junge Männer aus Vachendorf und Umgebung, die sich dem Erhalt der Tracht und des bayerischen Brauchtums verschrieben. Bereits 1922 plante der Verein eine Fahne, doch die Inflation trieb den Preis in absurde Höhen. Am Ende gelang es trotzdem, das Geld aufzubringen, und 1924 wurde die Fahne feierlich geweiht.
Neuanfang nach dem Krieg
Der Zweite Weltkrieg brachte das Vereinsleben zum Erliegen, doch 1946 begannen die Mitglieder erneut, Traditionen zu pflegen. Plattln, Almtänze und Faschingsfeste prägten die Nachkriegszeit, 1948 wurde der erste Maibaum in Vachendorf aufgestellt. Zum 50-jährigen Bestehen 1970 wurde eine neue Fahne geweiht, begleitet von einem großen Fest mit 43 Vereinen und 1850 Trachtlern.
Brauchtumspflege heute
Seit 1979 organisiert der Verein jedes Jahr einen Sänger- und Musikantenhoagart, der sich großer Beliebtheit erfreut. Plattler, Musikanten und Dirndlgruppen halten das Vereinsleben lebendig, während die Jugend aktiv ins Brauchtum eingebunden wird.
Ein Verein für alle, die Heimat lieben
Der GTEV “Edelweiß” steht jedem offen, der bayerische Kultur erleben und erhalten möchte. Veranstaltungen, Feste und gemeinsame Aktivitäten verbinden Jung und Alt – ganz im Sinne der Gründer von 1920.