Urbar

Urbar ist so ein Wort, das klingt wie eine Mischung aus „urban“ und „bar“, hat aber weder mit der Stadt noch mit Schnaps zu tun. Es handelt sich um ein Verzeichnis, in dem früher ganz genau aufgeschrieben wurde, wem was gehört und wer wem was schuldet – also: welcher Bauer welche Felder hat, wie viel er davon an den Grundherrn abliefern muss, ob’s ein Huhn ist oder ein Gulden, oder beides.

Das Urbar war sozusagen die Excel-Tabelle des Mittelalters, nur halt auf Pergament oder Papier. Geführt wurde es von Klöstern, Adelshäusern oder Gemeinden. Und für die Heimatforscher heute ist’s ein echter Schatz, weil man darin genau nachschauen kann: „Aha, der Hof da drüben hieß früher Götzner-Hube und hatte zwei Ochsen und fünf Tagwerk Acker.“ Und manchmal steht sogar drin, ob der Besitzer einen b’sondern Ruf hatte – zum Beispiel als streitsüchtig, fromm oder ein bissl faul.

Kurz gesagt: Ein Urbar ist das, worauf man sich beruft, wenn’s ums Eing’machte geht. Und ohne Urbar wär’s mit der Heimatkunde halt einfach nur G’schichtl’n erzählen.