Moräne

Moräne klingt ein bissl nach französischem Gebäck, ist aber in Wahrheit das, was ein Gletscher übrig lässt, wenn er sich zurückzieht – und das ist meist kein Zuckerschlecken, sondern eine wilde Mischung aus Kies, Sand, Ton, Geröll, Blöcken und Lehm. Sozusagen der Spurenhaufen des Eises.

Wenn ein Gletscher über das Land schiebt, reißt er alles mit, was nicht bei drei auf den Bäumen ist: Fels, Erde, Wurzeln. Wenn er dann schmilzt, bleibt das Zeug einfach liegen – und das nennt man Moräne. Je nachdem, wo das Geröll abgelegt wurde, unterscheidet man:

• Endmoräne → das Zeug ganz vorne, am Gletscherende (oft in Hügelwällen)

• Seitenmoräne → an den Rändern, wo der Gletscher entlanggeschrammt ist

• Grundmoräne → unten drunter, wie ein geologischer Schmierfilm

In Südostbayern, besonders im Chiemgau, sind viele der heutigen Hügel, Buckelwiesen und Toteislöcher Moränenlandschaften – geformt vor über 10.000 Jahren, als das Eis der Würmeiszeit das Land modelliert hat. Ganze Dörfer stehen heute auf ehemaligen Endmoränen – manchmal merkt man’s daran, dass der Kellerboden nie gerade ist.

Kurz gesagt:

Die Moräne ist der Gletscherschutt von gestern – und die Landschaft von heute.