Der Begriff Holozän stammt aus dem Griechischen: holos = „ganz“ und kainos = „neu“. Er bezeichnet also „das ganz Neue“ – also unser jetziges Erdzeitalter.
Holozän ist der feine wissenschaftliche Ausdruck für das, was wir landläufig einfach „Jetztzeit“ nennen – also die letzte Warmzeit nach der letzten Eiszeit, in der wir alle leben. Genauer gesagt: alles seit dem Rückzug der Gletscher vor rund 11.700 Jahren, bis heute. Das Holozän ist damit die jüngste geologische Epoche – ein Wimpernschlag auf der Zeitskala, aber vollgestopft mit Action:
Sesshaftwerdung, Landwirtschaft, Hochkulturen, Kriege, Katastrophen, Klimawandel, WLAN.
Für uns Heimatforscher ist das Holozän der Spielplatz der menschlichen Zivilisation:
Hier beginnt der Ackerbau, die Viehzucht, das Dorf, der Zaun, der Zehent – alles, was später Akten füllt. Und klimatisch gesehen war das Holozän vergleichsweise stabil, auch wenn es zwischendurch ordentlich gerumpelt hat: Atlantikum (warm!), Subboreal (trocken!), Subatlantikum (kühler!) – und jetzt mittendrin das Anthropozän? Mal schauen.
Was das Holozän so besonders macht:
Es ist die erste geologische Epoche, in der der Mensch aktiv in den Planeten eingreift – erst durch Rodung und Ackerbau, später durch Industrie und Klimabelastung. Manche sagen daher: Das Holozän ist vorbei, und wir leben längst im Anthropozän – also im Zeitalter des Menschen. Aber offiziell ist’s noch nicht beschlossen. Die Erde sagt eh nix dazu.
Kurz gesagt:
Das Holozän ist die Bühne unserer Geschichte – und wir sind mittendrin, ob wir wollen oder nicht.