Bandkeramiker – das klingt wie Töpfer mit Musikgeschmack, ist aber in Wahrheit der Name für eine der ältesten bäuerlichen Kulturen Mitteleuropas, benannt nach dem, was sie am liebsten hinterlassen haben: Tongefäße mit eingeritzten Linienmustern, also Bändern. Die Bandkeramik-Kultur (kurz: LBK, von Linearbandkeramik) breitete sich ab etwa 5500 v. Chr. von Südosteuropa aus bis tief nach Bayern, Hessen, ins Rheinland und sogar bis nach Frankreich.
Und das Besondere:
Diese Leute kamen mit dem Ackerbau! Sie waren die ersten, die Getreide anbauten, Vieh hielten, Dörfer anlegten und nicht mehr nur jagten und sammelten, sondern sesshaft wurden – ein echter Zivilisationssprung. Ihre Häuser waren lang (bis 40 m!), ihre Werkzeuge aus Stein, und ihre Gefäße wunderschön verziert. Und was sie in der Erde hinterließen, macht heute Archäologen glücklich: Siedlungsspuren, Gräber, Äxte – und vor allem Keramikscherben mit typischer Bandverzierung.
Besonders spannend für Heimatforscher: Auch in Südostbayern – etwa im Inn-Salzach-Raum – finden sich Funde der Bandkeramiker. Wer also irgendwo am Dorfrand auf gerade Gräben, Feuerstein und linienverzierte Töpferware stößt, kann ziemlich sicher sagen:
„Da haben schon vor 7000 Jahren Leute gackert und getöpfert.“
Kurz gesagt:
Die Bandkeramiker waren die Hipster des Neolithikums – mit Korn, Kuh und Keramik.