Markomanneneinfälle

Die Markomanneneinfälle gehören zu den Momenten der römischen Geschichte, bei denen es im Alpenvorland plötzlich nicht mehr so ruhig war, wie es auf der Tabula Peutingeriana aussieht.

Die Markomannen, ein germanischer Stamm aus dem böhmischen Raum, standen ab dem 2. Jahrhundert n. Chr. zunehmend unter Druck – durch klimatische Veränderungen, Bevölkerungsdruck oder schlicht durch das römische Grenzsystem. Und dann passierte das, was aus römischer Sicht gar nicht vorgesehen war:

Die „Barbaren“ kamen über die Donau.

Besonders um 166 bis 180 n. Chr. kam es zu einer ganzen Serie von Einfällen germanischer Stämme – neben den Markomannen auch Quaden, Jazygen und andere. Die Angriffe trafen die Provinzen Noricum und Raetia hart – also genau die Gegend rund um das heutige Südostbayern. Kastelle wurden überrannt, Gutshöfe zerstört, das Militär war unterbesetzt (weil gerade auch noch eine Pest wütete), und Kaiser Mark Aurel musste höchstpersönlich anrücken, um das Reich zu stabilisieren. Daher auch:

Markomannenkriege.

Für die Heimatgeschichte sind die Markomanneneinfälle spannend, weil sie das römische Landleben unterbrachen.

Kurz gesagt:

Die Markomanneneinfälle waren für die Römer wie ein unerwarteter Besuch beim Sonntagsbraten – bloß mit Feuer, Schwert und offenen Scheunentoren.