Sklavenhändler in Rom waren so etwas wie Makler, Händler und Menschenverwerter in Personalunion. Sie hießen auf Latein mangones oder venalicii, betrieben ihre Geschäfte auf speziellen Sklavenmärkten (z. B. am Forum Boarium) und hatten oft eigene „Geschäfte“, in denen Sklaven ausgestellt, geprüft und verkauft wurden – mit Preisschild, Beschreibung und manchmal sogar Rückgaberecht.
Die „Ware Mensch“ wurde in Kategorien eingeteilt:
Gebildet oder nicht, jung oder alt, gesund oder krank, ausgebildet oder roh.
Ein griechischer Schreiber kostete mehr als ein thrakischer Feldarbeiter. Kinder waren billig – aber risikobehaftet. Alte wurden oft verramscht. Und wer ein gutes Zeugnis vom Vorbesitzer hatte, konnte mehr verlangen.
Wie beim Vieh gab’s Begutachtung vor dem Kauf: Zähne zeigen, Narben prüfen, Haut anschauen. Wer lügt, muss haften – so sah das Gesetz aus.
Viele der Sklaven kamen aus den römischen Eroberungen, andere aus dem inneren Markt, etwa als Kind verkaufte Schuldknechte oder ausgesetzte Neugeborene. Manche kamen von weither – aus Ägypten, Germanien, Britannien – und landeten über Zwischenhändler in der Hauptstadt des Imperiums.
Sklavenhändler galten gesellschaftlich als niedrig, aber nicht illegal – sie waren notwendig für das System. Und das System war riesig: Millionen Menschen waren im römischen Reich versklavt, und ohne den Handel hätte es nicht funktioniert.
Kurz gesagt:
Der Sklavenhändler war das Zahnrad im Unrecht – und Rom war seine Drehscheibe.