Noricum war die römische Provinz, die grob gesagt das heutige Österreich ohne das Burgenland und Teile von Südostbayern umfasste – also: Chiemgau, Inn-Salzach, Salzburg, Kärnten, Steiermark.
Bevor die Römer kamen, war das Gebiet von den keltischen Norikern besiedelt – ein Kulturvolk, das mit Eisen handeln konnte wie sonst kaum jemand. Ihre Hauptstadt war Noreia – bis heute nicht zweifelsfrei lokalisiert, was jedem Heimatforscher eine Lebensaufgabe sein kann.
Römisch wurde Noricum ab dem 1. Jahrhundert v. Chr., offiziell dann ab 15 v. Chr., als Kaiser Augustus das Alpenvorland „einband“ – meist friedlich, teils strategisch.
Daraus wurde die Provinz Noricum, deren Verwaltungssitz später Virunum am Zollfeld war.
In Noricum gab’s alles, was das Imperium brauchte:
Eisen, Salz, Holz, strategische Alpenpässe, Treue – und jede Menge Platz für Veteranen, Händler, Bauern, Handwerker und Soldaten.
Hier entstanden Kastelle (wie in Seebruck/Bedaium), villae rusticae (gut organisierte Gutshöfe), Straßen (wie die Via Julia) und städtische Strukturen mit Thermen, Tempeln und Verwaltungsapparat.
Die Bevölkerung war gemischt: romanisierte Einheimische, römische Bürger, Sklaven, Händler, Auswärtige.
Besonders wichtig für die Heimatgeschichte:
Noricum war nie ganz „römisch“ im imperialen Sinn, sondern immer ein Grenzraum, ein Durchgangsland, ein Ort der Begegnung – und manchmal auch der Überfälle (Stichwort: Markomannenkriege).
Die Spuren römischen Lebens finden sich überall – in Bodenfunden, Ortsnamen, Flurstücken und alten Wegen.
Kurz gesagt:
Noricum war die römische Provinz vor deiner Haustür – kultiviert, durchorganisiert, aber immer ein bisschen unberechenbar.