Pfarrer Johann Oppenrieder († 1694)

Pfarrer Johann Oppenrieder († 1694)

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Pfarrer Johann Oppenrieder wirkte von 1664 bis zu seinem Tod im Jahr 1694 als Seelsorger in Vachendorf. In diesen drei Jahrzehnten prägte er das kirchliche Leben der Gemeinde mit außerordentlichem Engagement, tiefer Frömmigkeit und klarer Handschrift.

Besonders hervorgetreten ist Oppenrieder durch seinen unermüdlichen Einsatz für den Neubau der Pfarrkirche. Gegen anfängliche Widerstände trieb er das Bauvorhaben entschlossen voran. Der Rohbau wurde zwischen 1680 und 1682 in bemerkenswert kurzer Zeit vollendet. Die Kirche wurde anschließend mit Gemälden geschmückt und unter seine besondere Marienverehrung gestellt.

Auch organisatorisch zeigte sich Pfarrer Oppenrieder als weitsichtig: Er betreute die Benefizien in Ruepolting und Siegsdorf, unterstützte andere Priester wie Georg Rais(t)inger und Melchior Jägg, und sorgte für klare Strukturen innerhalb des Pfarrverbands. Das jährliche Einkommen der Pfarrei Vachendorf lag zur damaligen Zeit bei etwa 500 bis 550 Gulden, inklusive Getreide- und Geldabgaben.

Oppenrieders Grabplatte in der Kirche trägt eine ehrende Inschrift, die seine tiefe Marienfrömmigkeit und seine seelsorgerische Aufopferung hervorhebt:

„Verweile, der du hier vorbeikommst!

Hier ruht der Leib des verehrten Herrn Johannes Oppenrieder, eines wahren Johannes, weil der Jungfrau und Mutter Maria vom Kreuz herab anbefohlen. […]

Wenn du vorbeigehst, wünsche und gönne ihm eine glückliche Ewigkeit zusammen mit der Jungfrau Maria.“

Sterbedatum: 27. Oktober 1694

Geburtsdatum: um 1625 (geschätzt)

Amtszeit als Pfarrer in Vachendorf: 30 Jahre (1664–1694)

Quelle: Ortschronik von Vachendorf 1995, Seite 297