Bergen, St. Ägidius – Rosenkranzreliefs aus der Maxhütte

Rosenkranzreliefs aus der Maximilianshütte

Ein außergewöhnliches kunstgeschichtliches Zeugnis der Bergener Industriegeschichte bewahrt die Pfarrkirche St. Ägidius in Bergen. Im Jahr 1932 stiftete die Maximilianshütte – ein über Jahrhunderte bedeutendes Zentrum der Eisenverarbeitung – vierzehn gegossene Eisenreliefs mit Darstellungen der Rosenkranzgeheimnisse. Die hochrechteckigen Platten vereinen Hoch- und Flachrelieftechnik und zeigen mehrfigurige Szenen mit kräftig modellierten, muskulösen Körpern. Die Gesichtszüge der Figuren sind streng, aber handwerklich präzise gestaltet. Als Bildhintergründe dienen Architekturkulissen, Landschaften und Innenräume, die den Szenen eine zusätzliche Tiefe verleihen.

Die Reliefs zeugen von der künstlerischen Seite der Maximilianshütte, die neben Gebrauchsgegenständen und Waffen auch kunsthandwerkliche Erzeugnisse wie schmiedeeiserne Gitter hervorbrachte. Mit der Stiftung der Rosenkranzreliefs wurde kurz vor der Schließung des Werks im Jahr 1932 ein bleibendes Denkmal gesetzt, das sowohl in kunstgeschichtlicher als auch in heimatgeschichtlicher Hinsicht von besonderer Bedeutung ist.

(Quellen: Kirchenführer Bergen, Heimatbuch Traunstein, S. 249)