Anthropozän ist ein Wort, das klingt wie eine seltene Gesteinsart – und das ist es im Grunde auch, nur dass der Mensch sie selbst hervorgebracht hat. Es bezeichnet nämlich ein Zeitalter, das noch gar nicht offiziell beschlossen ist, aber trotzdem schon überall seine Spuren hinterlassen hat: das Zeitalter des Menschen.
Die Idee dahinter: Der Mensch verändert die Erde inzwischen so grundlegend, dass man’s sogar noch in Millionen Jahren in den Sedimenten sehen könnte – Plastikteile in den Gesteinsschichten, CO₂-Spitzen in Eisbohrkernen, Atommüll und Betonreste an Orten, wo früher bloß Gletscherschliff war.
Ob’s nun wirklich eine neue geologische Epoche ist oder bloß ein Schlagwort für Weltuntergangsstimmung – darüber streiten sich die Gelehrten noch. Aber fest steht: Seit dem Industriezeitalter tritt der Mensch auf wie ein Vulkan mit Laptop. Rodet Wälder, bremst Flüsse, züchtet Superkühe und bringt die Atmosphäre durcheinander.
Kurz gesagt: Das Anthropozän ist das Kapitel in der Erdgeschichte, in dem der Mensch den Stift übernimmt – und leider oft auch die Radiergummis anderer Arten.