Atlantikum – das klingt nach antikem Seefahrerdrama, ist aber in Wahrheit die Klimasahneschnitte des Holozäns. Es war die Zeit nach der letzten Eiszeit, wo in Mitteleuropa endlich mal richtig angenehme Verhältnisse herrschten: warm, feucht, stabil. Man spricht dabei auch vom „Klimatischen Optimum des Holozäns“ – das ist ungefähr so, als würde der Wetterbericht sagen: „Jetzt passt’s.“
Zeitlich liegt das Atlantikum zwischen ca. 8000 und 4000 v. Chr.
Also genau die Zeit, in der der Mensch sesshaft wird, Ackerbau treibt, Siedlungen anlegt, Bäume fällt, Vieh domestiziert – und zwar bei bestem Wachstumswetter. Das heißt: mehr Laubwald, mehr Hasel, mehr Eiche, mehr Moorentwicklung, mehr Wild. Und für die Klimatologen von heute: mehr Pollenfunde, die genau das belegen.
Für uns Heimatforscher ist das Atlantikum spannend, weil viele bodenbildende, siedlungsvorbereitende Prozesse genau da ihren Lauf nehmen. Ohne Atlantikum gäb’s viele Flurnamen gar nicht, und wahrscheinlich keine Streusiedlungen. Es war sozusagen die klimatische Grundlage für alles, was dann „frühgeschichtlich“ wird.
Kurz gesagt:
Das Atlantikum war das „Goldene Zeitalter der Frühgeschichte“ – angenehm warm, angenehm feucht und ideal zum Sesshaftwerden.