
Das Wasserbergmodell – so funktioniert die Welt (leider)
Stell dir die Welt als riesiges Meer vor.
In diesem Meer türmen sich Wasserberge auf – gewaltige, nasse Kolosse aus Macht, Geld und Einfluss. Je höher so ein Berg, desto mehr Kraft steckt drin. Und: Was sich da oben sammelt, fehlt unten im Ozean. Je größer der Wasserberg, desto tiefer sinkt der Meeresspiegel. Oder anders gesagt: Wenn ein paar alles haben, bleibt für den Rest weniger übrig.
Oben auf dem Berg: der König
Ganz oben auf dem größten Wasserberg sitzt der Superreiche, der König des Wasserbergs. Er schaut übers Meer, über andere Berge – und über uns. Er muss nichts treiben, nicht schwimmen, nicht kämpfen. Der Berg trägt ihn. Er hat alles unter sich: Geld, Macht, Medien, Firmen, Einfluss. Der König sagt nicht viel – aber wenn er sich bewegt, wackeln die Algen.
Die Algen – das sind wir
Auf der Oberfläche treiben die Algen – das sind die Nationalstaaten. Sie sehen aus, als würden sie selbst was entscheiden. In Wahrheit werden sie von Strömungen gelenkt und vom Wasserberg getragen oder verdrängt.
Manche treiben miteinander, manche gegen den Strom, manche zerfallen.
Die Strömungen – alles, was wir mitkriegen
Die Algen bewegen sich wegen der Strömungen.
Das sind Politik, Wirtschaft, Nachrichten, Krisen, Social Media, Stimmungslagen.
Strömungen ändern sich schnell. Wer die Strömung macht, bewegt die Weltkarte, ohne ein Land zu besitzen.
Die Tiefsee – das, was keiner sieht
Ganz unten, tief unter der Oberfläche, liegt die Tiefsee. Da ruhen Geschichte, Kultur, Mythen, Ängste, Gewohnheiten. Langsam, aber mächtig. Wenn sich dort was verschiebt – zack: Erdbeben oben. Revolutionen, Zusammenbrüche, neue Ideen – alles kommt irgendwann aus der Tiefe.
Und was bringt uns das?
Das Wasserbergmodell zeigt:
• Macht ist verteilbar – aber nicht unendlich.
• Wer oben sitzt, sitzt nicht zufällig da – sondern weil unten was fehlt.
• Die Welt ist nicht einfach – aber auch kein Geheimnis.
• Wer die Tiefsee kennt, kann an der Oberfläche besser schwimmen.