Die Breves Notitiae – Als Vachendorf offiziell auf die Landkarte kam

„Vachendorf ist uralt – und das wissen wir nur, weil ein mittelalterlicher Grundbesitzer seine Grundstücke loswerden wollte.“


Wie Vachendorf ins Geschichtsbuch kam

Es gibt Orte, die tauchen irgendwann einfach auf. Und dann gibt’s Vachendorf. Das stand schon um 800 in einer mittelalterlichen Besitzliste, die sich Breves Notitiae nennt. Eine Art Grundbuch für Kirchenbesitz – und damit eine der wenigen Quellen, die belegen, dass es Vachendorf damals schon gab.

Aber wer hat’s in die Liste eingetragen? Ein gewisser Edler Weifher, der anscheinend der Meinung war, dass sein Dorf besser beim Erzbistum Salzburg aufgehoben ist als bei ihm selbst.

Warum? Naja, da gibt es zwei Möglichkeiten:

1. Er war ein cleverer Politiker und wollte sich mit den mächtigen Kirchenmännern gutstellen.

2. Er hatte keine Wahl, weil Karl der Große damals sowieso alles neu ordnete und die Kirche mit Ländereien versorgte.

Wie auch immer – Weifher hat’s gemacht, und der Salzburger Bischof Arn hat sich das ganze Paket höchstpersönlich vom Kaiser bestätigen lassen. Damit war Vachendorf offiziell kirchlicher Besitz – und stand für alle Zeiten in den Breves Notitiae.


Dokumentensuche à la Mittelalter

Jetzt könnte man denken: Super, dann haben wir ja die Originalurkunde aus dem Jahr 798. Ja, schön wär’s. Die ist nämlich längst verschwunden.

Das, was wir heute als „Beweis“ haben, ist eine Abschrift aus dem 12. Jahrhundert – also gute 300 Jahre später. Die Admonter Handschrift wurde erst vor etwa 150 Jahren wiederentdeckt, und keiner kann mit 100%iger Sicherheit sagen, ob die Mönche damals beim Abschreiben vielleicht ein bisschen kreativ waren. Aber egal – Fakt ist: Vachendorf stand drin.


Was lernen wir daraus?

• Vachendorf gibt’s nachweislich seit über 1200 Jahren – und das ist amtlich.

• Der Edle Weifher hatte offenbar einen guten Grund, sein Dorf dem Erzbistum Salzburg zu schenken.

• Bischof Arn hat sich das von Karl dem Großen absegnen lassen – damit war die Sache wasserdicht.

• Die Breves Notitiae sind eines der wichtigsten Dokumente für die Frühgeschichte Bayerns.

Und das Beste daran? Ohne dieses mittelalterliche Grundbuch wüssten wir vielleicht gar nicht, dass Vachendorf damals schon existierte. Also: Danke, Weifher! Dein Deal hat unser Dorf unsterblich gemacht.