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Wie Bayern sich beriet – Synoden unter Tassilo III.
Wenn wir heute von Landtagen sprechen, denken wir an ein Parlament mit Abgeordneten, Fraktionen und Verfassungsrang. Aber wie hielten es die Bayern vor über 1200 Jahren? Wer entschied, was rechtens war? Und wie wurde das Volk einbezogen? Der Blick in die Zeit des letzten agilolfingischen Herzogs, Tassilo III., gibt darauf eine erstaunliche Antwort. Versammlungskultur in der weiterlesen
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Die Agilolfinger – Frühe Herzöge und ihre Spuren im Chiemgau
Wenn man von der Geschichte Bayerns spricht, dann fallen irgendwann die großen Namen: Wittelsbacher, Ludwig der Bayer, König Max. Doch lange vor ihnen, als Bayern noch kein Königreich, sondern ein Stammesherzogtum war, herrschte hier ein anderes Geschlecht – die Agilolfinger. Auch im Chiemgau lassen sich Spuren ihrer Zeit entdecken. Wer waren die Agilolfinger? Die Agilolfinger weiterlesen
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Klimakrisen der Spätantike – Kälte, Unruhe und Rückzug (ca. 250–800)
1. Einleitung Die Zeit zwischen dem Ende der römischen Blütezeit und dem karolingischen Frühmittelalter war von tiefgreifenden Umbrüchen geprägt – politisch, gesellschaftlich und klimatisch. Während die schriftlichen Quellen von Invasionen, Verfall und Neuanfang berichten, zeichnen Klimaarchive ein Bild zunehmender Instabilität: kühlere Temperaturen, häufige Extremwetterlagen und Erntekrisen markieren das Ende der Römischen Warmzeit. 2. Klimatische Entwicklung weiterlesen
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Recht im Frühmittelalter – oder wie man in Vachendorf zum Frevler wurde
Stell dir vor, du wohnst im 8. Jahrhundert in Vachendorf. Du hast einen Apfelbaum im Garten, dein Nachbar einen Ziegenbock, und beide lieben dasselbe Weib. Was tun, wenn’s kracht? In einer Zeit, in der es noch keine Polizei, keine Gerichte und keinen Rechtsschutzversicherungsvertreter mit Krawatte gab, musste man sich zu helfen wissen. Und siehe da weiterlesen
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Die Breves Notitiae – Als Vachendorf offiziell auf die Landkarte kam
„Vachendorf ist uralt – und das wissen wir nur, weil ein mittelalterlicher Grundbesitzer seine Grundstücke loswerden wollte.“ Wie Vachendorf ins Geschichtsbuch kam Es gibt Orte, die tauchen irgendwann einfach auf. Und dann gibt’s Vachendorf. Das stand schon um 800 in einer mittelalterlichen Besitzliste, die sich Breves Notitiae nennt. Eine Art Grundbuch für Kirchenbesitz – und weiterlesen
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Tassilo III. – Der mit dem Kelch kam und ohne Krone ging
Stell dir vor, du sitzt in Vachendorf beim Wirt, bestellst dir eine Maß – und plötzlich geht die Tür auf. Einer kommt rein, der schaut aus, als wär er direkt aus einem Wandteppich gestiegen: wallender Umhang, schulterlanges Haar, der Blick streng wie ein Kirchenfenster. Er setzt sich zu dir, klappt ein kleines Pergament auf, nickt weiterlesen