Haushaltsplan – oder warum Vachendorf nicht einfach eine Million drucken kann

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Wohin verschwinden eigentlich unsere Steuergelder?

Schon mal gefragt, warum die Straße vorm Haus immer noch ein Schlagloch hat? Oder warum plötzlich Geld für eine neue Schaukel am Spielplatz da ist? Willkommen in der geheimnisvollen Welt des Gemeindehaushalts – dem Finanzplan, der entscheidet, was Vachendorf sich leisten kann und was nicht.

Wer plant das Ganze?

Der Haushalt fällt nicht einfach vom Himmel – er wird von der Gemeindeverwaltung ausgearbeitet, genauer gesagt vom Kämmerer. Er rechnet durch, welche Einnahmen erwartet werden und welche Ausgaben nötig sind. Dann kommt der Plan auf den Tisch des Gemeinderats. Dort wird er diskutiert, angepasst und am Ende beschlossen. Falls die Finanzen kritisch sind, muss die Kommunalaufsicht mitreden.

Warum kann die Gemeinde nicht einfach Geld drucken?

Ganz einfach: Weil das verboten ist. Die Gemeinde kann nur mit dem wirtschaften, was reinkommt – Steuern, Gebühren, Fördergelder. Reicht das nicht, gibt es nur zwei Möglichkeiten: Sparen oder Kredit aufnehmen. Aber Schulden müssen zurückgezahlt werden – mit Zinsen.

Woher kommt das Geld der Gemeinde?

Damit Vachendorf nicht pleitegeht, gibt es verschiedene Einnahmequellen:

• Steuern: Gewerbesteuer, Grundsteuer, ein Anteil an der Einkommensteuer

• Gebühren: Müllabfuhr, Wasser, Abwasser, Kita-Beiträge

• Zuschüsse vom Staat: Gelder vom Land oder Bund für bestimmte Projekte

• Schlüsselzuweisung vom Freistaat. Ausgleich in dem ärmere Gemeinden von reicheren unterstützt werden.

• Kredite: Nur, wenn das Geld nicht reicht – aber die müssen genehmigt werden

Achtung, Mythos!

„Wenn die Gemeinde Schulden macht, steigen meine Steuern sofort!“ – Nein, das stimmt so nicht. Kredite der Gemeinde betreffen nicht direkt die Steuerhöhe, sondern schränken eher künftige Investitionen ein.

Und wohin fließt das Geld?

Jede Gemeinde hat laufende Kosten und größere Projekte. Der Haushalt ist deshalb in zwei Teile gegliedert:

Verwaltungshaushalt: Hier stehen alle regelmäßigen Ausgaben drin – also für Straßenunterhalt, Schulen, Feuerwehr, Verwaltung, Kultur und Vereine. Auch an den Landkreis muss die Gemeinde die nicht unbeträchtliche Kreisumlage bezahlen.

Vermögenshaushalt: Hier geht es um Investitionen – zum Beispiel neue Bauprojekte, Fahrzeuge für den Bauhof oder große Sanierungen.

Schon gewusst?

Jede Gemeinde bekommt einen Teil der Einkommensteuer, die ihre Bürger zahlen. Also egal, wo du arbeitest – du finanzierst Vachendorf mit!

Warum sollte mich das interessieren?

Weil hier entschieden wird, ob die Straßen saniert oder Vereine gefördert werden. Ob neue Spielgeräte für den Kindergarten kommen oder ob es Geld für den Ausbau von Radwegen gibt. Der Haushalt bestimmt, was in der Gemeinde passiert – und was eben nicht.

Am Dienstag wird darüber beraten – und am Ende bleibt die wichtigste Frage: Was kann sich Vachendorf leisten?