Therese von Sachsen-Hildburghausen – Die Frau hinter dem Oktoberfest

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Stell dir vor, du sitzt in Vachendorf beim Wirt, bestellst dir eine Maß – und plötzlich setzt sich eine Dame zu dir. Kein Gold, keine Krone, nur eine warmherzige Ausstrahlung und ein Blick, der mehr über das Leben weiß, als sie auf den ersten Blick verrät. Sie lächelt und sagt: „Manchmal bleibt von einer Königin nicht die Politik, sondern ein Fest, das alle zusammenbringt.“

Genau so eine ist Therese von Sachsen-Hildburghausen gewesen. Eine bayerische Königin, die nie viel Aufsehen um sich gemacht hat – und doch mit ihrem Namen bis heute untrennbar mit Bayern verbunden ist.

Biografische Daten

Geburtsdatum: 8. Juli 1792
Todesdatum: 26. Oktober 1854
Vater: Friedrich von Sachsen-Hildburghausen
Mutter: Charlotte von Mecklenburg-Strelitz
Ehemann: Ludwig I. von Bayern
Kinder: Unter anderem Maximilian II. von Bayern
Residenzen: München, Schloss Hohenschwangau

Die Königin, die dem Oktoberfest ihren Namen gegeben hat

Therese von Sachsen-Hildburghausen ist als Prinzessin eines kleinen Herzogtums geboren worden, hat aber früh gelernt, dass das Leben eines Adelskindes nicht immer nur aus Ballkleidern und höfischem Glanz besteht. Mit 18 Jahren hat sie 1810 Ludwig, den späteren König von Bayern, geheiratet.

Die Hochzeit mit Ludwig ist eine große Sache gewesen – so groß, dass die Münchner gleich ein großes Fest veranstaltet haben: ein Pferderennen auf einer Wiese vor der Stadt, das so gut angekommen ist, dass man es jedes Jahr wiederholt hat. Diese Wiese hat später ihren Namen bekommen: die Theresienwiese. Und das Fest? Das ist heute als Oktoberfest weltberühmt.

Doch ihre Ehe mit Ludwig ist nicht immer einfach gewesen. Während sie sich um die Familie, soziale Projekte und das Leben am Hof gekümmert hat, ist ihr Mann oft mit seiner Kunst, seinen Bauprojekten – und anderen Frauen – beschäftigt gewesen. Besonders die Affäre mit der Tänzerin Lola Montez hat Therese schwer getroffen, doch sie hat sich nie öffentlich dazu geäußert.

Trotz allem ist sie in Bayern beliebt gewesen, weil sie sich um soziale Belange gekümmert hat. Sie hat Krankenhäuser unterstützt, sich für Bildung eingesetzt und die königliche Familie trotz der Eskapaden ihres Mannes zusammengehalten.

Nach Ludwigs Abdankung 1848 hat sie sich aus der Öffentlichkeit zurückgezogen. Ihre letzten Jahre hat sie in München und Schloss Hohenschwangau verbracht, fernab vom politischen Geschehen.

Am 26. Oktober 1854 ist sie gestorben. Eine Königin, die vielleicht nicht die Geschicke Bayerns bestimmt hat, aber mit ihrem Namen bis heute jedes Jahr Millionen von Menschen zur Wiesn lockt.