Wasser für Vachendorfer Schwimmbad wird künftig von der Mühlener Gruppe bezogen

 Vachendorf – Ohne Gegenstimme beschloss der Gemeinderat am vergangenen Dienstag die Mühlener Gruppe künftig mit der Erstbefüllung und der laufenden Wasserversorgung des Freibads zu beauftragen. Bürgermeister Rainer Schroll (SPD/UUB) erläutertet die Sachlage. Bisher sei das Schwimmbad mit Wasser von der alten Vachendorfer Quelle versorgt worden. Das Wasser der Vachendorfer Quelle war in der Vergangenheit mehrfach mit Kolibakterien belastet gewesen. Deshalb habe man das Trinkwasser von der Mühlener Gruppe beziehen müssen, man habe aber eine wasserrechtliche Erlaubnis bekommen für das Schwimmbad weiterhin Wasser aus der alten Quelle zu verwenden. Diese Erlaubnis sei dieses Jahr ausgelaufen und man habe deshalb eine Verlängerung um zehn Jahre beantragt.

Die Verlängerung sei genehmigt worden, allerdings mit neuen Auflagen. Bisher war der Betrieb einer UV-Filteranlage ausreichend gewesen, nunmehr  müsse aber zusätzlich eine Mikrofiltration eingebaut werden, so Bürgermeister Schroll. Die Kosten für den Filter beliefen sich auf mindestens 6.000 €  zuzüglich Installationskosten. Außerdem müsse das Wasser wie bisher laufend beprobt werden um Trinkwasserqualität zu gewährleisten. 

Als Alternative habe er bei der Mühlener Gruppe angefragt, ob es möglich wäre, das Schwimmbadwasser künftig von dort zu beziehen. Laut Auskunft Mühlener Gruppe sei der laufende Unterhalt ohne Probleme zu gewährleisten. Allerdings sei eine Investition in einen neuen Schacht für die Erstbefüllung nötig, was den positiven Nebeneffekt hätte, dass sich die Druckverhältnisse für die Vachendorfer Wasserbezieher insbesondere in der Reichhausener Straße verbessern würden. Es kämen aber bei dieser Lösung  rd. 5.000 € Wasserbezugskosten auf die Gemeinde zu, so der Bürgermeister. Geschäftsleiter Andreas Schultes stellte darauf kurz die Unterdeckung der letzten zehn Jahre dar. Diese belief sich auf durchschnittlich rund 64.000 € pro Jahr. Zum Schluss seiner Erläuterungen wies der Bürgermeister noch auf die Gefahr einer negativen Beprobung hin, dann müsse man trotz getätigter Investition in die Anlage das Wasser von außen beziehen.

In der Diskussion gab Gemeinderat Andreas Schroll (CSU/Einigkeit) zu bedenken, dass der Filter zwei bis dreimal im Jahr zu tauschen sei, was ebenfalls mit Kosten verbunden sei. Marlies Kruse (SPD/UUB) plädierte für eine Abnahme von der Mühlener Gruppe, weil ihrer Meinung nach die Beprobungen ein sehr großes Kostenrisiko darstellten und eine Verbesserung der Druckverhältnisse ohnehin zu begrüßen sei. Josef Huber (UW) gab zu bedenken, dass in den alten Hochbehälter seit Jahren nicht investiert worden sei und über kurz oder lang wohl auch hier eine größere Investition nötig sei. Bürgermeister Rainer Schroll teilte auf Anfrage von Gemeinderat Andreas Schroll mit, dass die Erstbefüllung mit ca 1.500 cbm und der tägliche Betrieb mit bis zu 10 cbm Wasser zu veranschlagen seien. Einstimmig wurde beschlossen, den Auftrag an die Mühlener Gruppe zu vergeben.

Kurz wurde während der Sitzung auch Unverständnis gezeigt über die Vorschrift, das Schwimmbad mit Trinkwasser befüllen zu müssen und anschließend zu chlorieren. Im Nachgang der Gemeinderatssitzung teilte Geschäftsleiter Andreas Schultes dem Berichterstatter mit, die Auflagen kämen vom Gesundheitsamt und beruhen auf DIN-Vorschriften. So seien an die Wasserqualität im Schwimmbad sogar höhere Anforderungen gestellt als an das Trinkwasser.