Schlüsselzuweisungen und Kreisumlage – oder was ist das denn eigentlich?

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Wenn im Gemeinderat von Schlüsselzuweisungen und Kreisumlage die Rede ist, rollen bei vielen schon die Augen. Irgendwas mit Geld, irgendwas mit dem Staat – aber wie genau läuft das eigentlich?

Erstmal gute Nachrichten: Die Schlüsselzuweisung

Die Schlüsselzuweisungen sind Zahlungen vom Freistaat Bayern an die Gemeinden. Sie stammen aus dem kommunalen Finanzausgleich – einem großen Umverteilungstopf. Ziel ist, dass jede Gemeinde, ob arm oder reich, genug Geld bekommt, um ihre Aufgaben zu erfüllen. Je weniger die Gemeinde selbst einnimmt, desto mehr gibt’s vom Staat.

Für Vachendorf beträgt die vorläufige Schlüsselzuweisung im Jahr 2024 rund 421.000 Euro. Im Haushaltsentwurf für 2025 sind sogar 589.000 Euro vorgesehen – ein schöner Batzen.

Und dann: Die Kreisumlage

Kaum ist das Geld da, kommt schon der nächste Griff ins Gemeindesäckel: Die Kreisumlage. Das ist eine Art Pflichtbeitrag, den jede Gemeinde an den Landkreis zahlen muss. Denn der übernimmt Aufgaben, die für eine einzelne Gemeinde zu groß wären – etwa Berufsschulen, Krankenhäuser, Straßen oder das Gesundheitsamt.

Die Höhe richtet sich nach der sogenannten Umlagekraft der Gemeinde (also wie viel sie an Steuern einnimmt) und einem Hebesatz, den der Landkreis bestimmt.

Für Vachendorf bedeutet das:

Im Jahr 2024 muss die Gemeinde etwa 1,2 Millionen Euro an den Landkreis überweisen. Für 2025 sind im Haushalt 1,1 Millionen eingeplant.

Der Rechentrick mit dem Taschengeld

Wenn man das nebeneinanderstellt, ergibt sich ein schlichter, aber ernüchternder Vergleich:

2025 bekommt Vachendorf 589.000 Euro vom Land – und zahlt 1,1 Millionen an den Landkreis. Anders gesagt: Die Gemeinde kriegt Taschengeld und gibt gleich noch mehr ab.

Da könnte man fast meinen, es wäre einfacher, der Freistaat würde das Geld direkt ans Landratsamt überweisen. Aber so einfach ist es nicht. Jeder politische Ebene braucht schließlich ihre eigene Kasse – und ihren eigenen Rechenschieber.

Fazit

Die Finanzbeziehungen zwischen Land, Landkreis und Gemeinde sind ein bisschen wie ein Geldkreislauf mit Stolperfallen. Die Schlüsselzuweisung hilft, die Kreisumlage kostet – und am Ende versucht die Gemeinde, mit dem zu wirtschaften, was übrig bleibt. Verwaltungstechnisch macht das alles Sinn. Bauchgefühlsmäßig halt eher weniger.